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Die Konjunktur verliert bereits an Fahrt, da die Notenbanken ihre Geldpolitik straffen, um die Inflation im Zaum zu halten. Langfristige Anleiherenditen haben möglicherweise bereits ihren Höchststand erreicht oder stehen kurz davor. Hier erfahren Sie, warum dies für die Investitionslandschaft von Bedeutung ist.

Der Kampf gegen die Inflation

COUNTERPOINT OKTOBER 2022

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Willkommen

Der Wechsel der Jahreszeiten

Erste zaghafte Anzeichen, dass sich die Inflation mancherorts leicht abschwächt, sind für die Anleger gute Nachrichten. Damit sich die Marktstimmung ändert, sind allerdings weitere Signale in diese Richtung notwendig.

Daniele Antonucci
Chief Economist & Macro Strategist

Der Herbst ist bereits angekommen und die Temperaturen fühlen sich nach dem heißen Rekordsommer etwas kühler an als üblich. Auch die Zentralbanken haben sich alle Mühe gegeben, die Wirtschaft etwas abzukühlen und die seit langem recht hohe Inflation einzudämmen. Eine Reihe von Leitzinserhöhungen scheint den gewünschten Effekt zu erzielen, wobei die Inflation in den USA – anders als in Deutschland – ihren Höhepunkt bereits erreicht haben könnte.

Die Finanzmärkte haben zwischendurch positiv auf Daten reagiert, die nahelegen, dass sich die Wirtschaft abkühlt – sind zuletzt allerdings wieder unter Druck gekommen. Die Anleger schauen nach vorne und planen bereits für die Zukunft. Natürlich stehen diese Trends noch ganz am Anfang und in Anbetracht der hohen Volatilität ist es unserer Meinung nach noch nicht an der Zeit, Richtungsentscheidungen zu treffen. Die Leitzinserhöhungen erfolgten zwar bislang in rascher Folge, aber eine sich abschwächende Konjunktur bedeutet, dass die Notenbanken die Zinserhöhungen auf einem relativ niedrigen Niveau wieder einstellen sollten.

Wir schauen genau darauf, ob die Zentralbanken das Zinserhöhungstempo in nächster Zeit zumindest verlangsamen. Noch ist es nicht soweit und es könnte noch ein steiniger Weg werden. Vielleicht dauert es aber nicht mehr lange. Jetzt ist es an der Zeit, Chancen innerhalb von Anlageklassen zu suchen. Etwa mit der Reduzierung von Aktien der Eurozone gegenüber US-Aktien, da die Perspektiven für den Euroraum schlechter sind als für die USA.

Quellen: Quintet, Refinitiv

Der amerikanische „VIX“-Volatilitätsindex ist eine gute Messlatte für die Angst der Aktienanleger. In den vergangenen zwölf Monaten verzeichnete er einige plötzliche größere Ausschläge.

Eine „noch volatilere“ Volatilität

Top-Chart

Die Schwankungen des Aktienmarktes waren vor der Pandemie ungewöhnlich gering. Eine niedrige Inflation und niedrige Zinsen fielen mit der Erholung nach der globalen Finanzkrise zusammen und sorgten für Wirtschafts- und Gewinnwachstum. In den letzten beiden Jahren ist die Volatilität auf ein Niveau gestiegen, das wir im Durchschnitt als „mittel“ einstufen. Plötzliche und starke Volatilitätsspitzen, die im Jahr 2022 zumeist durch unerwartete geopolitische Ereignisse ausgelöst wurden, werden dadurch jedoch überdeckt. Diese machen zudem die Befürchtungen des Marktes deutlich, dass die Zentralbanken ihre Unterstützung plötzlich und drastisch zurückfahren könnten – diese stützenden Maßnahmen haben zuvor tendenziell dafür gesorgt, die Volatilität niedrig zu halten.

Was zurzeit geschieht 
Die Daten bestätigen unsere Erwartung einer Rezession in der Eurozone und in Großbritannien. Die enorm hohen Energiepreise dürften die Ausgaben von Verbrauchern und Unternehmen weiterhin schrumpfen lassen. Russlands Gaslieferungen an Europa über die Pipeline Nord Stream 1 sind zum Erliegen gekommen. Die USA zeigen sich widerstandsfähiger, wobei etwaige Schwächen in erster Linie auf den anhaltenden Zinsanstieg, aber auch auf die weltweit abkühlende Konjunktur zurückzuführen sind. China sieht sich noch immer mit innenpolitischen Herausforderungen konfrontiert und weitere regional begrenzte Lockdowns sind dort zu erwarten.

Die Inflation bleibt das vorherrschende Thema. In den USA scheint sie ihren Höhepunkt erreicht zu haben, verharrt allerdings auf einem hohen Niveau. Es ist unwahrscheinlich, dass die Inflation geradlinig zurückgehen wird. Der Druck auf den amerikanischen Arbeitsmarkt könnte sich abschwächen, da die Erwerbsquote steigt und sich das Lohnwachstum stabilisiert. Die Inflation wirkt sich in den USA jedoch weiterhin stark auf die Wohnkosten und die Preise für Dienstleistungen aus. In der Eurozone und Großbritannien hat die Inflation ihren Höhepunkt dagegen noch nicht erreicht, doch dürfte eine Deckelung der Energiepreise positive Effekte zeigen.

Der wichtigste Auslöser für die Rezession in Europa ist der Druck auf die Einkommen. Er ist auf die hohen Energiepreise und die eingeschränkten Gaslieferungen, die die Produktion beeinträchtigen, zurückzuführen.

Asset Allocation

Klicken Sie auf eine Anlageklasse, um sich die Unter-Anlageklassen anzeigen zu lassen

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WÄHRUNGEN
Alternative Investments
ANLEIHEN
AKTIEN
N

Die Portfolios stehen weiterhin im Einklang mit unseren langfristigen Allokationen und wir sehen Chancen eher innerhalb der Anlageklassen als in ihrer Gesamtgewichtung.

Ruhe bewahren

Quintet-Portfolio 

Die globalen Aktienmärkte bleiben weiterhin konjunkturellen Schwankungen ausgesetzt, da die Unsicherheiten in nächster Zeit recht groß bleiben. In diesem Umfeld bleiben wir vorsichtig und behalten unsere Aktien- und Anleihepositionierung insgesamt entsprechend unseren langfristigen Allokationen bei.

Bei Aktien und den Märkten für festverzinsliche Wertpapiere sehen wir nach wie vor relatives Wertsteigerungspotenzial und geben einer höheren Allokation von US- und Schwellenländeraktien bis auf Weiteres den Vorzug. Um eine höhere Gewichtung in diesen Regionen zu erzielen, haben wir im Sommer unser Engagement bei Aktien der Eurozone und in globale Aktien reduziert.

Unserer Meinung nach sind die Gewinn- und Umsatzerwartungen in der Eurozone im Vergleich zu denen in den USA optimistisch, wenn man ihre relative Position im Konjunkturzyklus berücksichtigt. Die Bewertungen der Schwellenländeraktien bleiben im Vergleich zu globalen Aktien attraktiv. Die aktuellen konjunkturellen Bedingungen wirken sich aufgrund der Aussichten auf eine Lockerung der Geldpolitik oder zumindest keiner weiteren Zinserhöhungen positiv auf die großen Schwellenländer aus, da die dortigen Notenbanken bereits einen Schritt weiter sind und/oder man das Gefühl hat, dass die konjunkturelle Eintrübung bald vorbei sein könnte.

Eine weitere Änderung haben wir im Sommer bei festverzinslichen Wertpapieren vorgenommen und unser Engagement bei qualitativ hochwertigen Zinsanlagen erhöht. Darüber hinaus geben wir Staatsanleihen von Schwellenländern in harter Währung (sprich in US-Dollar) weiterhin den Vorzug gegenüber niedrig verzinsten Staatsanleihen aus entwickelten Märkten wie der Eurozone oder Großbritannien. Wir sind nämlich der Ansicht, dass Staatsanleihen von Schwellenländern im Vergleich zu ihren europäischen Pendants attraktive Zinsaufschläge bieten.

GEOPOLITIK Spannungen zwischen den USA und China wegen Taiwan (andauernd)

POLITIK USA ‚Midterm‘-Wahlen (November)

MAKRO Inflation und Anleiherenditen (aktuell)

GELDPOLITIK ‘Fehler‘ der Zentralbanken (andauernd)

MAKRO Wiederöffnung in China und Parteikongress (Oktober)

FISKAL USA / China / EU / GB Anreize (andauernd)

GEOPOLITIK Russland und Ukraine (andauernd)

MAKRO Europäische Gaskrise (andauernd)

Wir hoffen, dass dieses Monats-Update informativ für Sie war. Bitte kontaktieren Sie uns, falls Sie dazu Fragen, Anmerkungen oder sonstiges Feedback haben.

WIR NEHMEN UNS ZEIT ZUM ZUHÖREN

Counterpoint Oktober 2022

Dieses Dokument wurde von Quintet Private Bank (Europe) S.A. erstellt. Die in diesem Dokument geäußerten Aussagen und Ansichten, die auf Informationen aus Quellen, die wir für verlässlich halten, beruhen, sind die von Quintet Private Bank (Europe) S.A. zum jetzigen Zeitpunkt 22 September 2022 und können sich ändern. Diese Informationen werden als nicht-unabhängiges Research definiert, da sie nicht in Übereinstimmung mit den rechtlichen Anforderungen erstellt wurden, die die Unabhängigkeit von Investmentresearch fördern sollen, etwaige Verbote eingeschlossen, vor der Verbreitung dieser Informationen zu handeln. Dieses Dokument ist allgemeiner Natur und stellt keine Rechts-, Buchhaltungs- Steuer- oder Anlageberatung dar. Dieses Dokument ersetzt keine individuelle Anlageberatung. Eine Investitionsentscheidung darf sich nicht ausschließlich auf die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Daten stützen. Alle Anleger sollten berücksichtigen, dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit keinen Aufschluss über die zukünftige Wertentwicklung gibt und dass der Wert von Anlagen steigen oder fallen kann. Änderungen der Wechselkurse können dazu führen, dass der Wert der zugrunde liegenden Anlagen steigt oder fällt.


Copyright © Quintet Private Bank (Europe) S.A. 2022. Alle Rechte vorbehalten. Erklärung zum Datenschutz

Investieren Sie in ein erfüllteres Leben, gleich, was dies für Sie bedeutet.

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POLITIK USA ‚Midterm‘-Wahlen (November)

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MAKRO Wiederöffnung in China und Parteikongress (Oktober)

GELDPOLITIK ‘Fehler‘ der Zentralbanken (andauernd)

Wir hoffen, dass dieses Monats-Update informativ für Sie war. Bitte kontaktieren Sie uns, falls Sie dazu Fragen, Anmerkungen oder sonstiges Feedback haben.

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Counterpoint Oktober 2022

GEOPOLITIK Russland und Ukraine (andauernd)

MAKRO Europäische Gaskrise (andauernd)

FISKAL USA / China / EU / GB Anreize (andauernd)

US-Aktien / Aktien der Eurozone
US-Aktien werden sich nach unserer Auffassung besser entwickeln als Aktien der Eurozone. Da eine Rezession in Europa unser Basisszenario ist, dürften die hartnäckig hohen Erwartungen an die Gewinne je Aktie (EPS) für Aktien des Euroraums insbesondere im Vergleich zu den EPS-Erwartungen für US-Aktien zunehmend in Frage gestellt werden.

Schwellenländeraktien Globale Aktien 
Nach unserer Überzeugung werden Schwellenländeraktien besser performen als globale Aktien, da Schwellenländeraktien im Vergleich zu globalen Aktien mit einem Rekordabschlag notieren. Da sich das Wachstum in den Schwellenländern stabilisiert und die Geldpolitik, insbesondere in China, gelockert wird, erwarten wir eine deutliche Unterstützung für Schwellenländeraktien.

Schwellenländer-Staatsanleihen / Staatsanleihen der Eurozone
Staatsanleihen aus Schwellenländern bieten zusätzliche Renditechancen gegenüber Staatsanleihen der Eurozone. Der Wertverlust bei russischen Anleihen war eine Belastung, doch das liegt hinter uns. Das Kreditrisiko der meisten Schwellenländer-Staatsanleihen wird durch den Ukraine-Krieg nicht beeinflusst.

Wenn wir in den Portfolios die Allokation in einer Anlageklasse erhöhen, müssen wir die Allokation in einer anderen Anlageklasse verringern. Daher erfolgen die Entscheidungen zu unserer taktischen Asset Allokation (TAA) paarweise, denn wir nehmen in Relation zu den Gewichtungen unserer strategischen Asset Allokation (SAA) Unter- und Übergewichtungen vor. Die in der Grafik angegebenen nummerischen Gewichtungen beziehen sich auf ein ausgewogenes Euro-Portfolio und können an verschiedene Profile angepasst werden.

Mehr zu unseren Einschätzungen

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Die geopolitische Unsicherheit ist groß, die Rohstoffpreise sinken, jedoch bleibt der Gaspreis in Europa sehr hoch. Die Inflation könnte in den USA ihren Höhepunkt überschritten haben. Sie wird jedoch nicht geradlinig fallen.

Was im Auge zu behalten ist

Marktübersicht 

Die Portfolios stehen weiterhin im Einklang mit unseren langfristigen Allokationen und wir sehen Chancen eher innerhalb der Anlageklassen als in ihrer Gesamtgewichtung.

Ruhe bewahren

Quintet-Portfolio 

Die Inflation, die Zinsen und die Geopolitik bestimmen weiterhin das Investitionsumfeld.

Wir schauen nach vorne, auch wenn in nächster Zeit vieles unsicher bleibt

Anlageschwerpunkt

Quellen: Quintet, Refinitiv

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Der amerikanische „VIX“-Volatilitätsindex ist eine gute Messlatte für die Angst der Aktienanleger. In den vergangenen zwölf Monaten verzeichnete er einige plötzliche größere Ausschläge.

Eine „noch volatilere“ Volatilität

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Daniele Antonucci
Chief Economist & Macro Strategist

Erste zaghafte Anzeichen, dass sich die Inflation mancherorts leicht abschwächt, sind für die Anleger gute Nachrichten. Damit sich die Marktstimmung ändert, sind allerdings weitere Signale in diese Richtung notwendig.

Der Wechsel der Jahreszeiten

Willkommen

Dieses Dokument wurde von Quintet Private Bank (Europe) S.A. erstellt. Die in diesem Dokument geäußerten Aussagen und Ansichten, die auf Informationen aus Quellen, die wir für verlässlich halten, beruhen, sind die von Quintet Private Bank (Europe) S.A. zum jetzigen Zeitpunkt 22 September 2022 und können sich ändern. Diese Informationen werden als nicht-unabhängiges Research definiert, da sie nicht in Übereinstimmung mit den rechtlichen Anforderungen erstellt wurden, die die Unabhängigkeit von Investmentresearch fördern sollen, etwaige Verbote eingeschlossen, vor der Verbreitung dieser Informationen zu handeln. Dieses Dokument ist allgemeiner Natur und stellt keine Rechts-, Buchhaltungs- Steuer- oder Anlageberatung dar. Dieses Dokument ersetzt keine individuelle Anlageberatung. Eine Investitionsentscheidung darf sich nicht ausschließlich auf die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Daten stützen. Alle Anleger sollten berücksichtigen, dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit keinen Aufschluss über die zukünftige Wertentwicklung gibt und dass der Wert von Anlagen steigen oder fallen kann. Änderungen der Wechselkurse können dazu führen, dass der Wert der zugrunde liegenden Anlagen steigt oder fällt.


Copyright © Quintet Private Bank (Europe) S.A. 2022. Alle Rechte vorbehalten. Erklärung zum Datenschutz

Investieren Sie in ein erfüllteres Leben, gleich, was dies für Sie bedeutet.

Die globalen Aktienmärkte bleiben weiterhin konjunkturellen Schwankungen ausgesetzt, da die Unsicherheiten in nächster Zeit recht groß bleiben. In diesem Umfeld bleiben wir vorsichtig und behalten unsere Aktien- und Anleihepositionierung insgesamt entsprechend unseren langfristigen Allokationen bei.

Bei Aktien und den Märkten für festverzinsliche Wertpapiere sehen wir nach wie vor relatives Wertsteigerungspotenzial und geben einer höheren Allokation von US- und Schwellenländeraktien bis auf Weiteres den Vorzug. Um eine höhere Gewichtung in diesen Regionen zu erzielen, haben wir im Sommer unser Engagement bei Aktien der Eurozone und in globale Aktien reduziert.

Unserer Meinung nach sind die Gewinn- und Umsatzerwartungen in der Eurozone im Vergleich zu denen in den USA optimistisch, wenn man ihre relative Position im Konjunkturzyklus berücksichtigt. Die Bewertungen der Schwellenländeraktien bleiben im Vergleich zu globalen Aktien attraktiv. Die aktuellen konjunkturellen Bedingungen wirken sich aufgrund der Aussichten auf eine Lockerung der Geldpolitik oder zumindest keiner weiteren Zinserhöhungen positiv auf die großen Schwellenländer aus, da die dortigen Notenbanken bereits einen Schritt weiter sind und/oder man das Gefühl hat, dass die konjunkturelle Eintrübung bald vorbei sein könnte.

Eine weitere Änderung haben wir im Sommer bei festverzinslichen Wertpapieren vorgenommen und unser Engagement bei qualitativ hochwertigen Zinsanlagen erhöht. Darüber hinaus geben wir Staatsanleihen von Schwellenländern in harter Währung (sprich in US-Dollar) weiterhin den Vorzug gegenüber niedrig verzinsten Staatsanleihen aus entwickelten Märkten wie der Eurozone oder Großbritannien. Wir sind nämlich der Ansicht, dass Staatsanleihen von Schwellenländern im Vergleich zu ihren europäischen Pendants attraktive Zinsaufschläge bieten.

Was wir beobachten
Als Erstes werfen wir einen Blick auf die makroökonomischen Eckdaten. Auch wenn in den USA noch keine per Definition „echte“ Rezession herrscht, könnten weitere Leitzinserhöhungen etwas eher dazu führen, dass es in den nächsten 12 Monaten zu einer (flachen) Rezession kommt. Die Frühindikatoren legen nahe, dass die Gasknappheit wahrscheinlich einen Konjunkturrückgang in Europa auslösen wird. Aufgrund verschiedener Faktoren, wie der Inflation, der Energieknappheit und der steigenden Zinsen wird Großbritannien der Eurozone vermutlich in die Rezession folgen. Die ökonomischen Daten aus China enttäuschten in letzter Zeit meist. Weitere Stimulierungsmaßnahmen sind vermutlich bereits in Planung.

Als Zweites schauen wir uns die Zinstrends an. Bei den Notenbanken steht die Bekämpfung der Inflation im Mittelpunkt – und weniger die Förderung des Wachstums. Die Europäische Zentralbank wird ihre Leitzinsen voraussichtlich weiter anheben, könnte jedoch nächstes Jahr eine Pause einlegen, falls die Rezession wie erwartet anhält. Die US-Notenbank wird das Tempo ihrer Leitzinserhöhungen in den nächsten Monaten wahrscheinlich verlangsamen, obwohl sich der Bilanzabbau weiter beschleunigt. Chinas Zinssenkungen sind im Moment nicht sehr hilfreich, sie könnten jedoch Wirkung zeigen, wenn die Wirtschaft wieder anspringt und sich die Nachfrage erholt.

Abschließend stellen wir fest, dass die Geopolitik zusätzlich für Unsicherheit sorgt. Wir sind zurückhaltend, was einen potenziellen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine angeht, da der Konflikt nach wie vor kaum berechenbar ist. Die neuesten Nachrichten legen sogar das Gegenteil nah: Es könnte zu einer weiteren Eskalation durch Russland kommen. Vor diesem Hintergrund haben die Märkte nicht überreagiert und zum jetzigen Zeitpunkt sieht es eher nach einem Anstieg der Volatilität als nach einer dauerhaften Neubewertung der Risiken aus. Die russischen Gasexporte nach Europa sind beinahe zum Erliegen gekommen und wir vermuten, dass die Energiekrise schlimmer als erwartet ausfallen wird.

Der wichtigste Auslöser für die Rezession in Europa ist der Druck auf die Einkommen. Er ist auf die hohen Energiepreise und die eingeschränkten Gaslieferungen, die die Produktion beeinträchtigen, zurückzuführen.

Was zurzeit geschieht 
Die Daten bestätigen unsere Erwartung einer Rezession in der Eurozone und in Großbritannien. Die enorm hohen Energiepreise dürften die Ausgaben von Verbrauchern und Unternehmen weiterhin schrumpfen lassen. Russlands Gaslieferungen an Europa über die Pipeline Nord Stream 1 sind zum Erliegen gekommen. Die USA zeigen sich widerstandsfähiger, wobei etwaige Schwächen in erster Linie auf den anhaltenden Zinsanstieg, aber auch auf die weltweit abkühlende Konjunktur zurückzuführen sind. China sieht sich noch immer mit innenpolitischen Herausforderungen konfrontiert und weitere regional begrenzte Lockdowns sind dort zu erwarten.

Die Inflation bleibt das vorherrschende Thema. In den USA scheint sie ihren Höhepunkt erreicht zu haben, verharrt allerdings auf einem hohen Niveau. Es ist unwahrscheinlich, dass die Inflation geradlinig zurückgehen wird. Der Druck auf den amerikanischen Arbeitsmarkt könnte sich abschwächen, da die Erwerbsquote steigt und sich das Lohnwachstum stabilisiert. Die Inflation wirkt sich in den USA jedoch weiterhin stark auf die Wohnkosten und die Preise für Dienstleistungen aus. In der Eurozone und Großbritannien hat die Inflation ihren Höhepunkt dagegen noch nicht erreicht, doch dürfte eine Deckelung der Energiepreise positive Effekte zeigen.

Die Schwankungen des Aktienmarktes waren vor der Pandemie ungewöhnlich gering. Eine niedrige Inflation und niedrige Zinsen fielen mit der Erholung nach der globalen Finanzkrise zusammen und sorgten für Wirtschafts- und Gewinnwachstum. In den letzten beiden Jahren ist die Volatilität auf ein Niveau gestiegen, das wir im Durchschnitt als „mittel“ einstufen. Plötzliche und starke Volatilitätsspitzen, die im Jahr 2022 zumeist durch unerwartete geopolitische Ereignisse ausgelöst wurden, werden dadurch jedoch überdeckt. Diese machen zudem die Befürchtungen des Marktes deutlich, dass die Zentralbanken ihre Unterstützung plötzlich und drastisch zurückfahren könnten – diese stützenden Maßnahmen haben zuvor tendenziell dafür gesorgt, die Volatilität niedrig zu halten.

Der Herbst ist bereits angekommen und die Temperaturen fühlen sich nach dem heißen Rekordsommer etwas kühler an als üblich. Auch die Zentralbanken haben sich alle Mühe gegeben, die Wirtschaft etwas abzukühlen und die seit langem recht hohe Inflation einzudämmen. Eine Reihe von Leitzinserhöhungen scheint den gewünschten Effekt zu erzielen, wobei die Inflation in den USA – anders als in Deutschland – ihren Höhepunkt bereits erreicht haben könnte.

Die Finanzmärkte haben zwischendurch positiv auf Daten reagiert, die nahelegen, dass sich die Wirtschaft abkühlt – sind zuletzt allerdings wieder unter Druck gekommen. Die Anleger schauen nach vorne und planen bereits für die Zukunft. Natürlich stehen diese Trends noch ganz am Anfang und in Anbetracht der hohen Volatilität ist es unserer Meinung nach noch nicht an der Zeit, Richtungsentscheidungen zu treffen. Die Leitzinserhöhungen erfolgten zwar bislang in rascher Folge, aber eine sich abschwächende Konjunktur bedeutet, dass die Notenbanken die Zinserhöhungen auf einem relativ niedrigen Niveau wieder einstellen sollten.

Wir schauen genau darauf, ob die Zentralbanken das Zinserhöhungstempo in nächster Zeit zumindest verlangsamen. Noch ist es nicht soweit und es könnte noch ein steiniger Weg werden. Vielleicht dauert es aber nicht mehr lange. Jetzt ist es an der Zeit, Chancen innerhalb von Anlageklassen zu suchen. Etwa mit der Reduzierung von Aktien der Eurozone gegenüber US-Aktien, da die Perspektiven für den Euroraum schlechter sind als für die USA.

Die Konjunktur verliert bereits an Fahrt, da die Notenbanken ihre Geldpolitik straffen, um die Inflation im Zaum zu halten. Langfristige Anleiherenditen haben möglicherweise bereits ihren Höchststand erreicht oder stehen kurz davor. Hier erfahren Sie, warum dies für die Investitionslandschaft von Bedeutung ist.

Der Kampf gegen die Inflation

COUNTERPOINT
OKTOBER 2022

Die Welt aus einer anderen Perspektive

Das Chief Investment Office von Quintet legt seine Meinungen zur Wirtschaft, den Märkten sowie Investments in unserer monatlichen Counterpoint Publikation dar.
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