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Die ökonomischen Bedingungen sind zwar fragil, aber die Märkte für festverzinsliche Wertpapiere wurden mit Zentralbankmaßnahmen und staatlichen Anreizen gestützt. Obwohl das Umfeld einige Chancen bietet, bleibt es für Anleger herausfordernd.

Die Zentralbanken müssen sehr verantwortungsvoll mit den Erwartungen umgehen

Auf harte Währungen lautende Schwellenländer-anleihen scheinen unterbewertet

Aktuelle Bewertungen lassen High-Yield-Anleihen in Euro attraktiv erscheinen

Staatliche Intervention wird Liquidität stützen

Geänderte Bedingungen können zu höheren Laufzeitprämien führen

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Geänderte Bedingungen können zu höheren Laufzeitprämien führen

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ZUSAMMENFASSUNG DIESES ARTIKELS IN 5 PUNKTEN

FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE

Kurzfristige Entlastung mit langfristigen Herausforderungen

Anleger, die in festverzinsliche Wertpapiere investieren, werden üblicherweise für das Risiko, das sie durch ihre Anlage in Anleihen mit längerer Laufzeit tragen, mit Laufzeitprämien belohnt. Dies spiegelt die Tatsache wider, dass der tatsächliche Wert der künftigen Zahlungsströme durch die Inflation beeinträchtigt wird. Die relative Attraktivität dieser Zahlungsströme beruht auf künftigen Zinsen. Laufzeitprämien sind im Allgemeinen höher, wenn Unsicherheit hinsichtlich künftiger Beschäftigungszahlen und der Inflationsrate besteht. Derzeit erhalten Anleger jedoch keine entsprechende Kompensation für ihre Anlagen in Anleihen mit längeren Laufzeiten, da sich die Laufzeitprämien auf einem historischen Tiefstand befinden.

Anleger, die Schutz vor steigender Inflation suchen, können in inflationsgeschützte Anleihen investieren. Diese Wertpapiere werden hauptsächlich von Staatsregierungen ausgegeben und sind inflationsgebunden, d. h., Kapital und Zinsen steigen und fallen abhängig von der Inflationsrate.

Da die Inflationserwartungen gesunken sind, haben sich Inflationsanleihen zunehmend schlechter als nicht inflationsgeschützte Anleihen entwickelt. Das Ausmaß dieser schlechteren Entwicklung spiegelt die Auffassung wider, dass ein erheblicher Anstieg der Inflationsrate unwahrscheinlich ist.

Wir sind der Ansicht, dass die Inflationserwartungen zu niedrig liegen und dass die Inflationsrate voraussichtlich moderat auf ein kontrollierbares Niveau ansteigen wird. Wenn die Inflationserwartungen zunehmen, führt das zu einer Rückkehr der Laufzeitprämien, was das zusätzliche Risiko der Anleger bei Anleihen mit längeren Laufzeiten widerspiegelt, sowie zu einer positiven relativen Wertentwicklung der inflationsgeschützten Anleihen.


2

Staatliche Intervention wird Liquidität stützen

Philip R. Lane, Mitglied des Direktoriums der EZB, 1. Mai 2020

Als mandatsbedingte, zielorientierte Institution trifft die EZB ihre künftigen geldpolitischen Entscheidungen auf der Grundlage dessen, was erforderlich ist, um unter allen Umständen die Preisstabilität sicherzustellen.“

In den vergangenen drei Monaten stellte die Liquidität einen
ungewöhnlich hohen Anteil am Risiko von Investment-Grade-
Unternehmensanleihen dar, gemessen als Differenz (bzw. Spread)
zwischen den Renditen der Unternehmensanleihen und den
Renditen von Staatsanleihen.

Quelle: Quintet, Bloomberg

Credit spreads zeigen die Einschätzung des Marktes für das Kreditrisiko von Anleihen.

Die Risikoaufschläge bei Schwellenländeranleihen implizieren eine Ausfallquote,
die in Anbetracht unseres Basisszenarios zu hoch ausfällt.

Bps

Quelle: Bloomberg

Risikoaufschläge bei Schwellenländeranleihen

Hinweis: Frühere Performance ist kein verlässlicher Indikator für künftige Erträge.

Frühere Ausweitungen der Risikoaufschläge bei High-Yield-Anleihen
deuten auf eine Kaufgelegenheit hin.

 

Die meisten Negativrenditen gab es während der Krise von 2000 bis 2001 und der Finanzkrise, als Unternehmen viel schwächere Bilanzen hatten

Erwartete Rendite ein Jahr voraus im Vergleich zum Risikoaufschlag

Bloomberg Barclays Pan-European High Yield (Euro) TR Index Value Unhedged EUR

Quelle: Bloomberg 

1-Jahres-Forward-Rendite im Vergleich zum Spread

Credit Spreads zeigen die Einschätzung des Marktes für das Kreditrisiko von Anleihen
Hinweis: Frühere Performance ist kein verlässlicher Indikator für künftige Erträge.

Anleger werden derzeit nicht dafür kompensiert, dass sie das Risiko
künftiger Zentralbankmaßnahmen sowie das Risiko eines Inflationsschocks
bzw. eines Wachstumsschocks tragen.

Quelle: Federal Reserve of New York

Das vorliegende Dokument wurde von Quintet Private Bank (Europe) S.A. erstellt. Die in diesem Dokument enthaltenen Aussagen – die auf Informationen beruhen, die aus als zuverlässig erachteten Quellen stammen – geben die Meinungen und Ansichten von Quintet Private Bank (Europe) S.A. zum Redaktionsschluss (20. Jun 2020) wieder, die sich ändern können. Dieses Dokument ist allgemeiner Art und stellt keine Rechts-, Finanz-, Steuer- oder Anlageberatung dar. Das vorliegende Dokument stellt keine individuelle Anlageberatung dar, und eine Anlageentscheidung darf sich nicht allein auf die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Daten stützen. Alle Anleger sollten berücksichtigen, dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit keinen Aufschluss über die zukünftige Wertentwicklung gibt, und dass der Wert von Anlagen steigen oder fallen kann. Änderungen der Wechselkurse können dazu führen, dass der Wert der zugrunde liegenden Anlagen steigt oder fällt. 

Copyright © Quintet Private Bank (Europe) S.A. 2020. Alle Rechte vorbehalten. Privacy Statement


Für ein erfüllteres Leben - gleich,
was dies für Sie bedeutet

Unternehmensanleihen werfen in der Regel höhere Renditen ab als Staatsanleihen, weil sie im Allgemeinen mit einem höheren Risiko behaftet sind. Die ausgebenden Unternehmen könnten in Konkurs gehen und ihre Schulden nicht bedienen. Liquidität ist ein weiteres Problem, das die Anleger bei festverzinslichen Wertpapieren seit einigen Jahren beunruhigt. Sie machen sich zunehmend Sorgen, ob sie ihre Anleihen weiterhin kaufen bzw. verkaufen können, falls sich die Marktbedingungen verschlechtern sollten.

Während der aktuellen Krise haben der Mangel an Liquidität und die Risikoaufschläge Niveaus erreicht, die seit der Weltfinanzkrise nicht mehr zu beobachten waren. Dies hat Zahlungsausfälle in einem Ausmaß mit sich gebracht, das mit jenem während der Finanzkrise vergleichbar ist.

Allerdings sind die Zentralbanken eingesprungen, um die Märkte zu beruhigen, und ihre Programme zum Ankauf von Vermögenswerten konnten das Kreditausfallrisiko verringern und die Liquiditätsbedingungen verbessern. Die jüngsten Emissionen von Unternehmensanleihen sind bei Anlegern gut angekommen, was darauf schließen lässt, dass diese Instrumente attraktiv bleiben.

Wir glauben, dass europäische Unternehmen weiterhin durch die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank unterstützt werden. Sie umfassen unter anderem das Aussetzen von Dividendenzahlungen und die Lockerung der Kapitalanforderungen für den Finanzsektor. Diese Maßnahmen sollten auch für Unternehmen außerhalb des Finanzsektors von Nutzen sein, da ihnen die Aufnahme von Darlehen erleichtert wird.

02

FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE

Weltweit sind die Zentralbanken den Regierungen zur Seite gesprungen, um deren Anreizmaßnahmen für die Wirtschaft nach dem Covid-19-Lockdown zu unterstützen. Neben Zinssenkungen konnten wir eine Aufstockung von Programmen zum Ankauf von Vermögenswerten beobachten, die ein effizientes Funktionieren der Finanzmärkte unterstützen sollen. Das geschah schneller und in einem größeren Ausmaß als die Reaktion auf die Finanzkrise.

Obwohl wir kurzfristig nicht damit rechnen, ist es wichtig, darüber nachzudenken, was geschieht, wenn die Zentralbanken früher oder später ihre Unterstützung zurücknehmen. Die offensichtliche Antwort lautet, dass die Anleiherenditen bei sinkender Nachfrage steigen und sich die Volatilität erhöht. In Europa werden die Staatsanleihen derjenigen Länder am gefährdetsten sein, die am meisten von der Unterstützung profitiert haben, und zwar sind das die Länder, die sich in der Peripherie befinden, und Deutschland.

Wenn die Zentralbanken beschließen, dass es an der Zeit sei, ihre Programme zum Ankauf von Vermögenswerten zu beenden, müssen sie ihre Absichten deutlich kommunizieren, um Marktstörungen zu vermeiden. Während die Wirtschaftsbedingungen nach und nach besser werden und die Zinsen allmählich ansteigen, werden Zinsstrukturkurven voraussichtlich abflachen und kurzlaufende Anleihen unterdurchschnittlich abschneiden.

5

Die Zentralbanken müssen sehr verantwortungsvoll mit den Erwartungen umgehen

Dieser weitläufige Markt wächst immer weiter, und heute sind in den Vergleichsindizes bereits 74 Länder vertreten, während es im Jahr 2000 nur 27 waren. Diese Diversifizierung trägt dazu bei, das Risiko für Anleger zu reduzieren, und es gibt eine wachsende Anzahl an Anleihefonds, die eine Investition in diesen Märkten ermöglichen.

In Zeiten von Rekordtiefständen bei Anleiherenditen quer durch alle Industriestaaten glauben wir, dass Schwellenländeranleihen mittel- und langfristig attraktivere Renditen erzielen können als andere festverzinsliche Anlagen. Fonds, die ESG-Kriterien in ihre Anlageentscheidungen aufnehmen, werden unserer Meinung nach voraussichtlich die höchsten Renditen erzielen, insbesondere, wenn sie sicherstellen, dass in den Ländern, in die sie investieren, hohe Standards im Bereich Unternehmensführung umgesetzt werden.

Bei Anwendung verschiedener Bewertungsmethoden erscheinen auf harte Währungen lautende Schwellenländeranleihen derzeit attraktiv. Die Risikoaufschläge haben sich im Corona-Umfeld auf Extremwerte ausgeweitet, die eine kumulative Ausfallquote implizieren, die unserer Meinung nach viel zu hoch liegt. Insbesondere dürfte der Widerstand in Form eines schwachen Ölpreises und eines starken US-Dollars im Jahresverlauf nachlassen, was der Performance Aufwind verleihen wird.

4

Auf harte Währungen lautende Schwellenländeranleihen scheinen unterbewertet

Die Spreads bei High-Yield-Anleihen haben sich seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie deutlich ausgeweitet, da Anleger das Risiko in ihren Portfolios zunächst stark reduziert haben. Ferner haben Rating-Agenturen viele Unternehmen herabgestuft.

Die Schwachstellen am High-Yield-Markt könnten teilweise durch unterstützende Maßnahmen der Regierungen und Zentralbanken ausgeglichen werden. Obwohl die Konjunkturaussichten weiterhin von Unsicherheit geprägt sind, deuten unsere aktuellen Einschätzungen darauf hin, dass diese Phase einen interessanten Zeitpunkt zum Einstieg in ausgewählte High-Yield-Papiere darstellen könnte.

Auch High-Yield-Anleihen bieten die Möglichkeit, mit der Nachhaltigkeitsbrille zu investieren. Etliche Fonds bemühen sich zunehmend darum, ihre Anlageperformance zu verbessern und Emittenten ausfindig machen, deren soziale und ökologische Praktiken eine positive Tendenz aufzeigen. Sie sind der Ansicht, dass eine Verbesserung dieser Faktoren die Fundamentaldaten von Unternehmensanleihen optimieren kann.

Einige Fonds versuchen, den Trend zu sozialen und ökologischen Verbesserungen zu beschleunigen, indem sie mit ihren Emittenten eng zusammenarbeiten, um so positive Änderungen im Einklang mit messbaren Konzepten, wie zum Beispiel den Zielsetzungen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung („United Nations Sustainable Development Goals“), voranzutreiben.

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Aktuelle Bewertungen lassen High-Yield-Anleihen in Euro attraktiv erscheinen

Hochzinsanleihen

Das vorliegende Dokument wurde von Quintet Private Bank (Europe) S.A. erstellt. Die in diesem Dokument enthaltenen Aussagen – die auf Informationen beruhen, die aus als zuverlässig erachteten Quellen stammen – geben die Meinungen und Ansichten von Quintet Private Bank (Europe) S.A. zum Redaktionsschluss (20. Jun 2020) wieder, die sich ändern können. Dieses Dokument ist allgemeiner Art und stellt keine Rechts-, Finanz-, Steuer- oder Anlageberatung dar. Das vorliegende Dokument stellt keine individuelle Anlageberatung dar, und eine Anlageentscheidung darf sich nicht allein auf die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Daten stützen. Alle Anleger sollten berücksichtigen, dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit keinen Aufschluss über die zukünftige Wertentwicklung gibt, und dass der Wert von Anlagen steigen oder fallen kann. Änderungen der Wechselkurse können dazu führen, dass der Wert der zugrunde liegenden Anlagen steigt oder fällt.

Copyright © Quintet Private Bank (Europe) S.A. 2020. Alle Rechte vorbehalten . Privacy Statement


Für ein erfüllteres Leben - gleich, was dies für Sie bedeutet

1

Geänderte Bedingungen können zu höheren Laufzeitprämien führen

4

Auf harte Währungen lautende Schwellenländeranleihen scheinen unterbewertet

Die Spreads bei High-Yield-Anleihen haben sich seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie deutlich ausgeweitet, da Anleger das Risiko in ihren Portfolios zunächst stark reduziert haben. Ferner haben Rating-Agenturen viele Unternehmen herabgestuft.

Die Schwachstellen am High-Yield-Markt könnten teilweise durch unterstützende Maßnahmen der Regierungen und Zentralbanken ausgeglichen werden. Obwohl die Konjunkturaussichten weiterhin von Unsicherheit geprägt sind, deuten unsere aktuellen Einschätzungen darauf hin, dass diese Phase einen interessanten Zeitpunkt zum Einstieg in ausgewählte High-Yield-Papiere darstellen könnte.

Auch High-Yield-Anleihen bieten die Möglichkeit, mit der Nachhaltigkeitsbrille zu investieren. Etliche Fonds bemühen sich zunehmend darum, ihre Anlageperformance zu verbessern und Emittenten ausfindig machen, deren soziale und ökologische Praktiken eine positive Tendenz aufzeigen. Sie sind der Ansicht, dass eine Verbesserung dieser Faktoren die Fundamentaldaten von Unternehmensanleihen optimieren kann.

Einige Fonds versuchen, den Trend zu sozialen und ökologischen Verbesserungen zu beschleunigen, indem sie mit ihren Emittenten eng zusammenarbeiten, um so positive Änderungen im Einklang mit messbaren Konzepten, wie zum Beispiel den Zielsetzungen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung („United Nations Sustainable Development Goals“), voranzutreiben.

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Aktuelle Bewertungen lassen High-Yield-Anleihen in Euro attraktiv erscheinen

Unternehmensanleihen werfen in der Regel höhere Renditen ab als Staatsanleihen, weil sie im Allgemeinen mit einem höheren Risiko behaftet sind. Die ausgebenden Unternehmen könnten in Konkurs gehen und ihre Schulden nicht bedienen. Liquidität ist ein weiteres Problem, das die Anleger bei festverzinslichen Wertpapieren seit einigen Jahren beunruhigt. Sie machen sich zunehmend Sorgen, ob sie ihre Anleihen weiterhin kaufen bzw. verkaufen können, falls sich die Marktbedingungen verschlechtern sollten.

Während der aktuellen Krise haben der Mangel an Liquidität und die Risikoaufschläge Niveaus erreicht, die seit der Weltfinanzkrise nicht mehr zu beobachten waren. Dies hat Zahlungsausfälle in einem Ausmaß mit sich gebracht, das mit jenem während der Finanzkrise vergleichbar ist.

Allerdings sind die Zentralbanken eingesprungen, um die Märkte zu beruhigen, und ihre Programme zum Ankauf von Vermögenswerten konnten das Kreditausfallrisiko verringern und die Liquiditätsbedingungen verbessern. Die jüngsten Emissionen von Unternehmensanleihen sind bei Anlegern gut angekommen, was darauf schließen lässt, dass diese Instrumente attraktiv bleiben.

Wir glauben, dass europäische Unternehmen weiterhin durch die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank unterstützt werden. Sie umfassen unter anderem das Aussetzen von Dividendenzahlungen und die Lockerung der Kapitalanforderungen für den Finanzsektor. Diese Maßnahmen sollten auch für Unternehmen außerhalb des Finanzsektors von Nutzen sein, da ihnen die Aufnahme von Darlehen erleichtert wird.

2

Staatliche Intervention wird Liquidität stützen

Anleger, die in festverzinsliche Wertpapiere investieren, werden üblicherweise für das Risiko, das sie durch ihre Anlage in Anleihen mit längerer Laufzeit tragen, mit Laufzeitprämien belohnt. Dies spiegelt die Tatsache wider, dass der tatsächliche Wert der künftigen Zahlungsströme durch die Inflation beeinträchtigt wird. Die relative Attraktivität dieser Zahlungsströme beruht auf künftigen Zinsen. Laufzeitprämien sind im Allgemeinen höher, wenn Unsicherheit hinsichtlich künftiger Beschäftigungszahlen und der Inflationsrate besteht. Derzeit erhalten Anleger jedoch keine entsprechende Kompensation für ihre Anlagen in Anleihen mit längeren Laufzeiten, da sich die Laufzeitprämien auf einem historischen Tiefstand befinden.

Anleger, die Schutz vor steigender Inflation suchen, können in inflationsgeschützte Anleihen investieren. Diese Wertpapiere werden hauptsächlich von Staatsregierungen ausgegeben und sind inflationsgebunden, d. h., Kapital und Zinsen steigen und fallen abhängig von der Inflationsrate.

Da die Inflationserwartungen gesunken sind, haben sich Inflationsanleihen zunehmend schlechter als nicht inflationsgeschützte Anleihen entwickelt. Das Ausmaß dieser schlechteren Entwicklung spiegelt die Auffassung wider, dass ein erheblicher Anstieg der Inflationsrate unwahrscheinlich ist.

Wir sind der Ansicht, dass die Inflationserwartungen zu niedrig liegen und dass die Inflationsrate voraussichtlich moderat auf ein kontrollierbares Niveau ansteigen wird. Wenn die Inflationserwartungen zunehmen, führt das zu einer Rückkehr der Laufzeitprämien, was das zusätzliche Risiko der Anleger bei Anleihen mit längeren Laufzeiten widerspiegelt, sowie zu einer positiven relativen Wertentwicklung der inflationsgeschützten Anleihen.


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FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE

Die ökonomischen Bedingungen sind zwar fragil, aber die Märkte für festverzinsliche Wertpapiere wurden mit Zentralbankmaßnahmen und staatlichen Anreizen gestützt. Obwohl das Umfeld einige Chancen bietet, bleibt es für Anleger herausfordernd.


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Die Zentralbanken müssen sehr verantwortungsvoll mit den Erwartungen umgehen

Auf harte Währungen lautende Schwellenländeranleihen scheinen unterbewertet

Aktuelle Bewertungen lassen High-Yield-Anleihen in Euro attraktiv erscheinen

Staatliche Intervention wird Liquidität stützen


Geänderte Bedingungen können zu höheren Laufzeitprämien führen

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ZUSAMMENFASSUNG DIESES ARTIKELS IN 5 PUNKTEN


FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE


Kurzfristige Entlastung mit langfristigen Herausforderungen

Bei Anwendung verschiedener Bewertungsmethoden erscheinen auf harte Währungen lautende Schwellenländeranleihen derzeit attraktiv. Die Risikoaufschläge haben sich im Corona-Umfeld auf Extremwerte ausgeweitet, die eine kumulative Ausfallquote implizieren, die unserer Meinung nach viel zu hoch liegt. Insbesondere dürfte der Widerstand in Form eines schwachen Ölpreises und eines starken US-Dollars im Jahresverlauf nachlassen, was der Performance Aufwind verleihen wird.

Dieser weitläufige Markt wächst immer weiter, und heute sind in den Vergleichsindizes bereits 74 Länder vertreten, während es im Jahr 2000 nur 27 waren. Diese Diversifizierung trägt dazu bei, das Risiko für Anleger zu reduzieren, und es gibt eine wachsende Anzahl an Anleihefonds, die eine Investition in diesen Märkten ermöglichen.

In Zeiten von Rekordtiefständen bei Anleiherenditen quer durch alle Industriestaaten glauben wir, dass Schwellenländeranleihen mittel- und langfristig attraktivere Renditen erzielen können als andere festverzinsliche Anlagen. Fonds, die ESG-Kriterien in ihre Anlageentscheidungen aufnehmen, werden unserer Meinung nach voraussichtlich die höchsten Renditen erzielen, insbesondere, wenn sie sicherstellen, dass in den Ländern, in die sie investieren, hohe Standards im Bereich Unternehmensführung umgesetzt werden.

Credit Spreads zeigen die Einschätzung des Marktes für das Kreditrisiko von Anleihen
Hinweis: Frühere Performance ist kein verlässlicher Indikator für künftige Erträge.

Die Risikoaufschläge bei Schwellenländeranleihen implizieren eine Ausfallquote, die in Anbetracht unseres Basisszenarios zu hoch ausfällt.

Credit spreads zeigen die Einschätzung des Marktes für das Kreditrisiko von Anleihen.

Quelle: Bloomberg

Frühere Ausweitungen der Risikoaufschläge bei High-Yield-Anleihen
deuten auf eine Kaufgelegenheit hin.

 

Hinweis: Frühere Performance ist kein verlässlicher Indikator für künftige Erträge.

Quelle: Bloomberg 

In den vergangenen drei Monaten stellte die Liquidität einen ungewöhnlich hohen Anteil am Risiko von Investment-Grade- Unternehmensanleihen dar, gemessen als Differenz (bzw. Spread) z wischen den Renditen der Unternehmensanleihen und den  Renditen von Staatsanleihen.

Quelle: Quintet, Bloomberg

Anleger werden derzeit nicht dafür kompensiert, dass sie das Risiko künftiger Zentralbankmaßnahmen sowie das Risiko eines Inflationsschocks bzw. eines Wachstumsschocks tragen.

Quelle: Federal Reserve of New York

5

Die Zentralbanken müssen sehr verantwortungsvoll mit den Erwartungen umgehen

Weltweit sind die Zentralbanken den Regierungen zur Seite gesprungen, um deren Anreizmaßnahmen für die Wirtschaft nach dem Covid-19-Lockdown zu unterstützen. Neben Zinssenkungen konnten wir eine Aufstockung von Programmen zum Ankauf von Vermögenswerten beobachten, die ein effizientes Funktionieren der Finanzmärkte unterstützen sollen. Das geschah schneller und in einem größeren Ausmaß als die Reaktion auf die Finanzkrise.

Obwohl wir kurzfristig nicht damit rechnen, ist es wichtig, darüber nachzudenken, was geschieht, wenn die Zentralbanken früher oder später ihre Unterstützung zurücknehmen. Die offensichtliche Antwort lautet, dass die Anleiherenditen bei sinkender Nachfrage steigen und sich die Volatilität erhöht. In Europa werden die Staatsanleihen derjenigen Länder am gefährdetsten sein, die am meisten von der Unterstützung profitiert haben, und zwar sind das die Länder, die sich in der Peripherie befinden, und Deutschland.

Wenn die Zentralbanken beschließen, dass es an der Zeit sei, ihre Programme zum Ankauf von Vermögenswerten zu beenden, müssen sie ihre Absichten deutlich kommunizieren, um Marktstörungen zu vermeiden. Während die Wirtschaftsbedingungen nach und nach besser werden und die Zinsen allmählich ansteigen, werden Zinsstrukturkurven voraussichtlich abflachen und kurzlaufende Anleihen unterdurchschnittlich abschneiden.

Ursula von der Leyen,
President of the European Commission, 11 December 2020

„Als mandatsbedingte, zielorientierte Institution trifft die EZB ihre künftigen geldpolitischen Entscheidungen auf der Grundlage dessen, was erforderlich ist, um unter allen Umständen die Preisstabilität sicherzustellen.“

Die Welt aus einer anderen Perspektive

Das Chief Investment Office von Quintet legt seine Meinungen zur Wirtschaft, den Märkten sowie Investments in unserer monatlichen Counterpoint Publikation dar.
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