Zufluchtswährungen leiden in einem risikobehafteten Umfeld
Im Verlauf der durch die Viruskrise verursachten Turbulenzen an den Finanzmärkten ist die Nachfrage nach stabilen Währungen in die Höhe geschnellt. Zu diesen gehören der US-Dollar, die Reservewährung der Welt, sowie andere traditionelle Zufluchtswährungen wie der Schweizer Franken. Aber wie lange bleiben diese Währungen noch stark?
Mit der zurückgehenden Anzahl an Neuinfektionen, der Lockerung der Abstandsregeln und aufgrund der globalen Konjunkturmaßnahmen, die ihre Wirkung entfalten, rechnen wir mit einem allmählichen Heilungsprozess für die Weltwirtschaft. Der Aufwertungsdruck auf Zufluchtswährungen dürfte damit einhergehend langsam nachlassen. Aus zwei wichtigen Gründen glauben wir, dass die Chancen für eine Erholung gutstehen, wenn sie auch verhalten erfolgen wird.
Zum einen wird sich die allmähliche Rückkehr der Risikofreude an den Finanzmärkten kaum ausschließlich auf die absolute Stärke der Erholung der Wirtschaft stützen – die voraussichtlich anfangs nur moderat und uneinheitlich verlaufen wird –, sondern darauf, ob vom untersten Punkt der Talsohle aus eine kontinuierliche Verbesserung eintritt. Zum andern erfolgen die koordinierten monetären und fiskalischen Konjunkturmaßnahmen in einem so beispiellosen Ausmaß, dass wir überzeugt sind, dass sie eine Rückkehr zum Wachstum ermöglichen.
Währungen, die als sicherer Hafen angesehen werden, wurden durch die Corona-Pandemie tendenziell aufgewertet, verlieren aber vermutlich wieder leicht an Wert, wenn die Risikofreude wieder nachhaltig an die Finanzmärkte zurückkehren sollte.
Spannungen mit den USA werden sich vermutlich auf den Wert des Yuan auswirken
Ein Handelsabkommen mit Europa wird den Wert des Pfund Sterling bestimmen
Veränderungen sind notwendig, um eine deutliche Aufwertung des Euro zu stützen
Die Maßnahmen der FED und die weltweite Erholung führen zu einer geringeren Nachfrage für USD
Der Dollar ist seit vielen Jahren eine starke Währung und wurde während der Corona-Pandemie noch weiter aufgewertet. Mit der Erholung der Weltwirtschaft dürfte dieser Aufwertungsdruck langsam nachlassen. Langfristig dürften wohl einige Faktoren gemeinsam die Nachfrage nach dem US-Dollar abschwächen und dafür sorgen, dass er allmählich gegenüber den anderen wichtigen Währungen tendenziell eher an Wert verliert.
Einer dieser Faktoren ist das Rohöl, dessen Preis voraussichtlich Hand in Hand mit dem Wachstumstempo der Weltwirtschaft und einer wiedereinsetzenden Nachfrage anziehen wird. Im Gegenzug werden die Bestände der erdölexportierenden Länder mit „Petrodollars“ aufgefüllt. Der Effekt ist wahrscheinlich eine Umkehrung der leichten Erhöhung der Nachfrage nach US-Dollar, die durch den jüngsten Preisverfall bei Rohöl eingesetzt hat.
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ZUSAMMENFASSUNG DIESES ARTIKELS IN 5 PUNKTEN
WÄHRUNGEN
Aus der Deckung kommen
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Die Maßnahmen der FED und die weltweite Erholung führen zu einer geringeren Nachfrage für USD
Ein Popularitätswettbewerb
Inzwischen üben die geldpolitischen Stimuli der amerikanischen Federal Reserve (Fed) Abwertungsdruck auf den Dollar aus. Insbesondere wird das gewaltige Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (eine Form der quantitativen Lockerung) die Bilanzsumme der Fed erhöhen und das Angebot an US-Dollar im Vergleich zu anderen Währungen erhöhen, da das Ausmaß der monetären Maßnahmen der Fed die der anderen Zentralbanken vergleichsweise übertrifft.
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wie die Handelsspannungen eskaliert sind
Entwicklungen in den Handelsbeziehungen haben wesentliche
Auswirkungen auf den Wert des Yuan.
Quelle: Quintet, Reuters, Bloomberg
USD/CNY
Höhere
Aktienkurse
Schwächere
Währung
Engere
Kredit-
Spreads
Niedrigere
Zinsen
Was bedeuten
gelockerte
Finanzierungs-
bedingungen?
Bei Betrachtung von Fair-Value-Modellen ist zu sehen, dass das Pfund
Sterling gegenüber dem Dollar unterbewertet und gegenüber dem
Euro überbewertet ist. Aber ein Handelsabkommen nach dem Brexit
könnte die langfristige Attraktivität des Pfund Sterling beeinträchtigen.
Überbewertet
Unterbewertet
Quelle: Goldman Sachs
Schieflage im Verhältnis zum „Marktwert“
Die wirtschaftlichen Bedingungen weichen in der gesamten Eurozone stark
voneinander ab.
* Österreich, Belgien, Finnland, Luxemburg, Deutschland, Niederlande.
** Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Spanien
Quelle: Cambridge J Econ, Volume 44, Issue 3, May 2020, pages 647-669
Gewichtete Arbeitslosenquote
Unsere Prognosen lassen dieses Jahr ein drastisches Schrumpfen des realen
BIP weltweit erkennen, das dann allmählich wieder steigt.
Quelle: IWF
Reales Bruttoinlandsprodukt (%)
Das vorliegende Dokument wurde von Quintet Private Bank (Europe) S.A. erstellt. Die in diesem Dokument enthaltenen Aussagen – die auf Informationen beruhen, die aus als zuverlässig erachteten Quellen stammen – geben die Meinungen und Ansichten von Quintet Private Bank (Europe) S.A. zum Redaktionsschluss (20. Jun 2020) wieder, die sich ändern können. Dieses Dokument ist allgemeiner Art und stellt keine Rechts-, Finanz-, Steuer- oder Anlageberatung dar. Das vorliegende Dokument stellt keine individuelle Anlageberatung dar, und eine Anlageentscheidung darf sich nicht allein auf die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Daten stützen. Alle Anleger sollten berücksichtigen, dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit keinen Aufschluss über die zukünftige Wertentwicklung gibt, und dass der Wert von Anlagen steigen oder fallen kann. Änderungen der Wechselkurse können dazu führen, dass der Wert der zugrunde liegenden Anlagen steigt oder fällt.
Copyright © Quintet Private Bank (Europe) S.A. 2020. Alle Rechte vorbehalten. Privacy Statement
Für ein erfüllteres Leben - gleich,
was dies für Sie bedeutet
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Veränderungen sind notwendig, um eine deutliche Aufwertung des Euro zu stützen
05
WÄHRUNGEN
Zurück zu im Fokus
Die Beziehungen zwischen den USA und China entspannten sich Anfang 2020, nachdem sie ein Phase-eins-Handelsabkommen unterzeichnet hatten. Aber die Spannungen zwischen den beiden Supermächten flackerten während der Corona-Pandemie wieder auf. Chinas Finanzmärkte bleiben voraussichtlich anfällig gegenüber Rückschlägen bei der Konjunkturerholung und gegenüber anhaltenden Handelsspannungen.
Der Renminbi wird weiterhin durch Entwicklungen in der Handelspolitik getrieben, u. a. abhängig davon, wie genau sich die USA und China an ihre Phase-eins-Verpflichtungen halten. Möglicherweise wird Präsident Trump in einem Wahljahr die Spannungen nicht weiter anheizen wollen, um einen weiteren Abwärtsdruck auf die amerikanische Wirtschaft zu vermeiden. Ebenso bleibt aber das Risiko einer Eskalation, zu der es durchaus kommen könnte.
Wir glauben, dass die Beziehung zwischen den beiden Ländern langfristig kompliziert bleiben wird. Es wird vermutlich keine endgültige Handelsvereinbarung erzielt werden und China dürfte Schwierigkeiten haben, seine Zusage, US-amerikanische Waren und Dienstleistungen im Wert von weiteren 200 Milliarden Dollar zu kaufen, einzuhalten. Wann immer die Auseinandersetzung eskaliert, könnte der Renminbi einem Abwertungsdruck ausgesetzt werden, weil der Kapital- und Warenfluss ins Stocken gerät.
Obwohl Währungen schwierig zu bewerten sind, ist über eine kurze Frist hinaus der „Equilibrium-Wechselkurs“ (Gleichgewichts-Wechselkurs) eine beliebte Maßeinheit, die verschiedene wirtschaftliche Faktoren in die Berechnungen mit einbezieht, darunter Inflation, Handelsströme und Produktivität. Er kann als Orientierungshilfe bezüglich der langfristigen Entwicklung von Währungen dienen und legt nahe, dass das Pfund Sterling gegenüber dem Euro derzeit nicht mehr unterbewertet ist.
Mit dem Beginn der wirtschaftlichen Erholung sieht sich Großbritannien der gleichen Unsicherheit ausgesetzt wie der Rest der Welt, aber die Regierungsmaßnahmen dürften das Pfund Sterling stützen. Der Wert des Pfunds spiegelt größtenteils das Vertrauen wider, das der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes entgegengebracht wird, die wiederum in hohem Maße von der künftigen Handelsbeziehung zwischen Großbritannien und der EU abhängt.
Nach dem offiziellen Austritt aus der Europäischen Union (EU) am 31. Januar 2020 befindet sich Großbritannien in einer 11-monatigen Übergangsphase, die beiden Seiten eine Atempause einräumen soll, während Verhandlungen für ein neues Freihandelsabkommen geführt werden. Wir sind der Meinung, dass zwar ein Teilabkommen, aber noch kein fertiges Abkommen möglich ist, und je näher der Stichtag 31. Dezember 2020 rückt, desto volatiler wird das Pfund Sterling werden und möglicherweise an Wert verlieren.
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Ein Handelsabkommen mit Europa wird den Wert des Pfund Sterling bestimmen
In Anbetracht der großen Unterschiede bzgl. der wirtschaftlichen Bedingungen der gesamten Region ist eines der Probleme die Anwendung gemeinsamer monetärer und fiskalischer Maßnahmen, ohne einzelne Nationen einzuschränken. Bei erfolgreicher Anwendung würden die Fundamentaldaten eine Stärkung des Euro fördern. Dies umfasst auch einen doppelten Überschuss im Primärsaldo und in der Leistungsbilanz sowie eine niedrige und stabile Inflationsrate.
Kurzfristig könnte unserer Meinung nach der Euro gegenüber dem US-Dollar für den Rest des Jahres leicht an Wert gewinnen, sobald sich die Weltwirtschaft erholt hat und die Anleger ihre Risikofreude wiederentdecken. Jegliches Anzeichen einer engeren monetären und fiskalischen Integration der gesamten Euroregion dürfte den Euro noch weiter stützen.
Wegen der mangelnden finanzpolitischen Integration sowie Schwachstellen in einigen Aspekten der Währungsunion bleiben Bedenken hinsichtlich der langfristigen Perspektiven für die Eurozone bestehen. Werden die 19 Länder, die den Euro als gemeinsame Währung haben, in der Lage sein, ihre Differenzen beizulegen und die zahlreichen wirtschaftlichen Probleme zu lösen, denen die Eurozone gegenübersteht?
Das vorliegende Dokument wurde von Quintet Private Bank (Europe) S.A. erstellt. Die in diesem Dokument enthaltenen Aussagen – die auf Informationen beruhen, die aus als zuverlässig erachteten Quellen stammen – geben die Meinungen und Ansichten von Quintet Private Bank (Europe) S.A. zum Redaktionsschluss (20. Jun 2020) wieder, die sich ändern können. Dieses Dokument ist allgemeiner Art und stellt keine Rechts-, Finanz-, Steuer- oder Anlageberatung dar. Das vorliegende Dokument stellt keine individuelle Anlageberatung dar, und eine Anlageentscheidung darf sich nicht allein auf die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Daten stützen. Alle Anleger sollten berücksichtigen, dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit keinen Aufschluss über die zukünftige Wertentwicklung gibt, und dass der Wert von Anlagen steigen oder fallen kann. Änderungen der Wechselkurse können dazu führen, dass der Wert der zugrunde liegenden Anlagen steigt oder fällt.
Copyright © Quintet Private Bank (Europe) S.A. 2020. Alle Rechte vorbehalten . Privacy Statement
Für ein erfüllteres Leben - gleich, was dies für Sie bedeutet
Wegen der mangelnden finanzpolitischen Integration sowie Schwachstellen in einigen Aspekten der Währungsunion bleiben Bedenken hinsichtlich der langfristigen Perspektiven für die Eurozone bestehen. Werden die 19 Länder, die den Euro als gemeinsame Währung haben, in der Lage sein, ihre Differenzen beizulegen und die zahlreichen wirtschaftlichen Probleme zu lösen, denen die Eurozone gegenübersteht?
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Veränderungen sind notwendig, um eine deutliche Aufwertung des Euro zu stützen
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Die Maßnahmen der FED und die weltweite Erholung führen zu einer geringeren Nachfrage für USD
Ein Popularitäts-wettbewerb
Der Dollar ist seit vielen Jahren eine starke Währung und wurde während der Corona-Pandemie noch weiter aufgewertet. Mit der Erholung der Weltwirtschaft dürfte dieser Aufwertungsdruck langsam nachlassen. Langfristig dürften wohl einige Faktoren gemeinsam die Nachfrage nach dem US-Dollar abschwächen und dafür sorgen, dass er allmählich gegenüber den anderen wichtigen Währungen tendenziell eher an Wert verliert.
Einer dieser Faktoren ist das Rohöl, dessen Preis voraussichtlich Hand in Hand mit dem Wachstumstempo der Weltwirtschaft und einer wiedereinsetzenden Nachfrage anziehen wird. Im Gegenzug werden die Bestände der erdölexportierenden Länder mit „Petrodollars“ aufgefüllt. Der Effekt ist wahrscheinlich eine Umkehrung der leichten Erhöhung der Nachfrage nach US-Dollar, die durch den jüngsten Preisverfall bei Rohöl eingesetzt hat.
Inzwischen üben die geldpolitischen Stimuli der amerikanischen Federal Reserve (Fed) Abwertungsdruck auf den Dollar aus. Insbesondere wird das gewaltige Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (eine Form der quantitativen Lockerung) die Bilanzsumme der Fed erhöhen und das Angebot an US-Dollar im Vergleich zu anderen Währungen erhöhen, da das Ausmaß der monetären Maßnahmen der Fed die der anderen Zentralbanken vergleichsweise übertrifft.
Im Verlauf der durch die Viruskrise verursachten Turbulenzen an den Finanzmärkten ist die Nachfrage nach stabilen Währungen in die Höhe geschnellt. Zu diesen gehören der US-Dollar, die Reservewährung der Welt, sowie andere traditionelle Zufluchtswährungen wie der Schweizer Franken. Aber wie lange bleiben diese Währungen noch stark?
Mit der zurückgehenden Anzahl an Neuinfektionen, der Lockerung der Abstandsregeln und aufgrund der globalen Konjunkturmaßnahmen, die ihre Wirkung entfalten, rechnen wir mit einem allmählichen Heilungsprozess für die Weltwirtschaft. Der Aufwertungsdruck auf Zufluchtswährungen dürfte damit einhergehend langsam nachlassen. Aus zwei wichtigen Gründen glauben wir, dass die Chancen für eine Erholung gutstehen, wenn sie auch verhalten erfolgen wird.
Zum einen wird sich die allmähliche Rückkehr der Risikofreude an den Finanzmärkten kaum ausschließlich auf die absolute Stärke der Erholung der Wirtschaft stützen – die voraussichtlich anfangs nur moderat und uneinheitlich verlaufen wird –, sondern darauf, ob vom untersten Punkt der Talsohle aus eine kontinuierliche Verbesserung eintritt. Zum andern erfolgen die koordinierten monetären und fiskalischen Konjunkturmaßnahmen in einem so beispiellosen Ausmaß, dass wir überzeugt sind, dass sie eine Rückkehr zum Wachstum ermöglichen.
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WÄHRUNGEN
Nach dem offiziellen Austritt aus der Europäischen Union (EU) am 31. Januar 2020 befindet sich Großbritannien in einer 11-monatigen Übergangsphase, die beiden Seiten eine Atempause einräumen soll, während Verhandlungen für ein neues Freihandelsabkommen geführt werden. Wir sind der Meinung, dass zwar ein Teilabkommen, aber noch kein fertiges Abkommen möglich ist, und je näher der Stichtag 31. Dezember 2020 rückt, desto volatiler wird das Pfund Sterling werden und möglicherweise an Wert verlieren.
Währungen, die als sicherer Hafen angesehen werden, wurden durch die Corona-Pandemie tendenziell aufgewertet, verlieren aber vermutlich wieder leicht an Wert, wenn die Risikofreude wieder nachhaltig an die Finanzmärkte zurückkehren sollte.
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Spannungen mit den USA werden sich vermutlich auf den Wert des Yuan auswirken
Ein Handelsabkommen mit Europa wird den Wert des Pfund Sterling bestimmen
Veränderungen sind notwendig, um eine deutliche Aufwertung des Euro zu stützen
Veränderungen sind notwendig, um eine deutliche Aufwertung des Euro zu stützen
Zufluchtswährungen leiden in einem risikobehafteten Umfeld
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ZUSAMMENFASSUNG DIESES ARTIKELS IN 5 PUNKTEN
WÄHRUNGEN
Aus der Deckung kommen
In Anbetracht der großen Unterschiede bzgl. der wirtschaftlichen Bedingungen der gesamten Region ist eines der Probleme die Anwendung gemeinsamer monetärer und fiskalischer Maßnahmen, ohne einzelne Nationen einzuschränken. Bei erfolgreicher Anwendung würden die Fundamentaldaten eine Stärkung des Euro fördern. Dies umfasst auch einen doppelten Überschuss im Primärsaldo und in der Leistungsbilanz sowie eine niedrige und stabile Inflationsrate.
Kurzfristig könnte unserer Meinung nach der Euro gegenüber dem US-Dollar für den Rest des Jahres leicht an Wert gewinnen, sobald sich die Weltwirtschaft erholt hat und die Anleger ihre Risikofreude wiederentdecken. Jegliches Anzeichen einer engeren monetären und fiskalischen Integration der gesamten Euroregion dürfte den Euro noch weiter stützen.
Zurück zu im Fokus
Zinssätze und Credit Spreads erklären die Performance von Währungen oder Aktien nicht vollständig
Entwicklungen in den Handelsbeziehungen haben wesentliche
Auswirkungen auf den Wert des Yuan.
Quelle: Quintet, Reuters, Bloomberg
Bei Betrachtung von Fair-Value-Modellen ist zu sehen, dass das Pfund Sterling gegenüber dem Dollar unterbewertet und gegenüber dem Euro überbewertet ist. Aber ein Handelsabkommen nach dem Brexit könnte die langfristige Attraktivität des Pfund Sterling beeinträchtigen.
Quelle: Goldman Sachs
Die wirtschaftlichen Bedingungen weichen in der gesamten Eurozone stark
voneinander ab.
* Österreich, Belgien, Finnland, Luxemburg, Deutschland, Niederlande.
** Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Spanien
Quelle: Cambridge J Econ, Volume 44, Issue 3, May 2020, pages 647-669
Finanzierungsbedingungen werden in den USA mehr als anderswo gelockert,
was normalerweise auf eine schwächere Währung hinweist.
Quelle: Goldman Sachs
Obwohl Währungen schwierig zu bewerten sind, ist über eine kurze Frist hinaus der „Equilibrium-Wechselkurs“ (Gleichgewichts-Wechselkurs) eine beliebte Maßeinheit, die verschiedene wirtschaftliche Faktoren in die Berechnungen mit einbezieht, darunter Inflation, Handelsströme und Produktivität. Er kann als Orientierungshilfe bezüglich der langfristigen Entwicklung von Währungen dienen und legt nahe, dass das Pfund Sterling gegenüber dem Euro derzeit nicht mehr unterbewertet ist.
Mit dem Beginn der wirtschaftlichen Erholung sieht sich Großbritannien der gleichen Unsicherheit ausgesetzt wie der Rest der Welt, aber die Regierungsmaßnahmen dürften das Pfund Sterling stützen. Der Wert des Pfunds spiegelt größtenteils das Vertrauen wider, das der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes entgegengebracht wird, die wiederum in hohem Maße von der künftigen Handelsbeziehung zwischen Großbritannien und der EU abhängt.
Unsere Prognosen lassen dieses Jahr ein drastisches Schrumpfen des realen
BIP weltweit erkennen, das dann allmählich wieder steigt.
Quelle: IWF
Die Beziehungen zwischen den USA und China entspannten sich Anfang 2020, nachdem sie ein Phase-eins-Handelsabkommen unterzeichnet hatten. Aber die Spannungen zwischen den beiden Supermächten flackerten während der Corona-Pandemie wieder auf. Chinas Finanzmärkte bleiben voraussichtlich anfällig gegenüber Rückschlägen bei der Konjunkturerholung und gegenüber anhaltenden Handelsspannungen.
Der Renminbi wird weiterhin durch Entwicklungen in der Handelspolitik getrieben, u. a. abhängig davon, wie genau sich die USA und China an ihre Phase-eins-Verpflichtungen halten. Möglicherweise wird Präsident Trump in einem Wahljahr die Spannungen nicht weiter anheizen wollen, um einen weiteren Abwärtsdruck auf die amerikanische Wirtschaft zu vermeiden. Ebenso bleibt aber das Risiko einer Eskalation, zu der es durchaus kommen könnte.
Wir glauben, dass die Beziehung zwischen den beiden Ländern langfristig kompliziert bleiben wird. Es wird vermutlich keine endgültige Handelsvereinbarung erzielt werden und China dürfte Schwierigkeiten haben, seine Zusage, US-amerikanische Waren und Dienstleistungen im Wert von weiteren 200 Milliarden Dollar zu kaufen, einzuhalten. Wann immer die Auseinandersetzung eskaliert, könnte der Renminbi einem Abwertungsdruck ausgesetzt werden, weil der Kapital- und Warenfluss ins Stocken gerät.
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Spannungen mit den USA werden sich vermutlich auf den Wert des Yuan auswirken
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Ein Handelsabkommen mit Europa wird den Wert des Pfund Sterling bestimmen